Avocado-Liebe - wie du dir deinen eigenen Avocadobaum züchtest
- Jenifer

- 18. Aug. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Aug. 2020
Avocados schmecken nicht nur super, sie machen sich auch ganz toll am Fensterbrett! Wie du dir einen eigenen Avocado Baum züchtest und viele weitere tolle Tipps und Tricks erfährst du hier.

Avocados gelten als das Superfood - warum die leckeren Früchte also nicht einfach selbst züchten?
So einfach ist das leider nicht und funktioniert in unseren Breitengraden nur unter bestimmten Bedingungen. Mit viel Liebe und sehr viel Geduld kannst du jedoch schon bald eine kleine Grünpflanze beim Wachsen bestaunen. Der Avocadobaum ist robuster als man denkt und kann im Kübel gezogen sogar in unseren Breitengraden Früchte tragen.
Und falls du keine Früchte ernstest, hast du am Ende wenigstens eine hübsche Grünpflanze gezogen, die dir viel Freude bringt!
Wo die Avocado herkommt...
Der Avocadobaum ist in den fernen Regenwäldern Mexicos und Zentralamerikas beheimatet. Rund 150 verschiedene Arten zählen zur Pflanzenfamilie der Persea. Außer der Avocado (Persea Americana) wird nur noch eine weitere Art landwirtschaftlich angebaut. Die Pflanze wurden bereits vor tausenden von Jahren von frühen Kulturen vielfältig genutzt. Der Avocadobaum verbreitet sich seit dem 18. Jahrhundert zunehmend in tropischen und subtropischen Gebieten und zählt inzwischen zu den bedeutendsten Kulturpflanzen. Über 400 verschiedene Sorten werden inzwischen unterschieden. Bei uns sind vor allem die Sorte "Hass" - weichere Früchte mit schwarzbrauner und runzeliger Schale - und "Fuerte" - längliche, festere Früchte mit grüner und glatter Schale in den Supermarktregalen zu finden.

Der Avocadobaum kann in der richtigen Umgebung bis zu 20 Meter hoch werden. Der Baum ist immergrün, die Schale graugrün und glatt und das eher weiche Holz wird gerne für den Bau von Möbeln verwendet. Die robuste Pflanze kann auch bei uns im Kübel gedeihen und Früchte tragen - sie bleiben hier natürlich deutlich kleiner. Kauft man eine veredelte Pflanze, kann man bereits nach 2-3 Jahren die leckeren Früchte ernten. Zieht man sich den Avocadobaum selbst aus einem Samen, kann dies unter Umständen deutlich länger dauern.
Die Avocado eine Beere?
Die Avocado zählt zu den einsamigen Beeren. Dies bedeutet, dass die Fruchtschichten nicht verholzt sind und die Kerne der Avocados Samen sind. Dieser Kern ist rundlich oval und je nach Größe der Früchte etwa so groß wie ein Golfball. Das gelblich grüne Fruchtfleisch ist reich an pflanzlichen Ölen und gesunden Fetten und hat bei reifen Früchten eine leicht cremige Konsistenz. Meist birnenförmig, können manche Sorten fast runde Früchte ausbilden.

Die befruchtete Avocadoblüte benötigt in etwa 8-10 Monate um zu einer erntereifen Frucht heranzuwachsen. Am besten man erntet die Avocado noch unreif vom Baum und lässt sie anschließend nachreifen - so schmecken die leckeren Früchte noch besser, als die Früchte am Baum ausreifen zu lassen. Die Früchte sollten zum Nachreifen nicht kühler als 10 Grad gelagert werden, also besser nicht in den Kühlschrank.
Vom Samen zum Baum...
Um einen Avocadobaum aus einem Samen zu züchten, nimmst du am besten eine reife Frucht. Außerdem benötigst du 3 Zahnstocher und ein kleine Wasserglas oder Marmeladenglas. Schneide die Avocado vorsichtig auf - versuche den Kern dabei nicht zu verletzen - und entferne den Kern mit einem Löffel. Den Kern nun waschen und die Fruchtfleischreste entfernen - auch das braune Häutchen sollte vorsichtig entfernt werden. Den sauberen Kern mit einem Küchentuch trocken tupfen.
Nun die 3 Zahnstocher vorsichtig in den Kern stecken - am besten im oberen Drittel des Kerns. Versuche dabei die Zahnstocher nicht zu tief in den Kern zu stecken, um das Innere des Samens nicht zu verletzen. Das Glas bis zum Rand mit Wasser befüllen und den Kern in das Glas setzen. Die Zahnstocher sollen dabei dafür sorgen, dass der Kern nicht untergeht und das Aufbrechen der Schale erleichtern.

Stelle das Glas an einen warmen Ort - das Fensterbrett eignet sich super dafür. Am besten du wechselst das Wasser hin und wieder aus und füllst bei Bedarf frisches Wasser nach. So verhinderst du, dass der Kern zu schimmeln beginnt. Nach etwa 4 Wochen sollten die ersten Wurzeltriebe zu sehen sein. Es kann auch mal etwas länger dauern, bis die Avocado zu keimen beginnt. Kurz bevor der Keim zum Vorschein kommt, springt der Kern auf - keine Sorge, der Kern ist nicht kaputt.
Nun dauert es noch 2-3 Wochen, bis die Wurzeln stark genug sind, damit der Kern aus dem Wasserglas in einen Topf umziehen kann. Hierfür verwendest du am besten einen Topf mit einem Durchmesser zwischen 15 und 20 Zentimeter. Den Topf füllst du nun mit Erde auf. Mit den Fingern bildest du eine kleine Mulde in der Mitte des Topfes. Nimm die kleine Avocadopfanze nun aus dem Glas und setze sie in die Mulde. Bedecke die Hälfte des Kerns mit etwas Erde - der Kern sollte nicht ganz in der Erde verschwinden. Den Topf stellst du am besten auf ein Fensterbrett mit genügend Licht - die Avocado mag es gerne warm und sonnig. Den Avocadobaum nun regelmäßig gießen und ab und zu düngen.

Im ersten Jahr wächst die Avocado fast ausschließlich nach oben - erst später bekommt der Baum auch Seitentriebe, Wenn der 4. Blatttrieb zum Vorschein kommt, kann man diesen vorsichtig abschneiden. So bildet der Baum auch vermehrt Seitentriebe aus. Da die Avocado sehr schnell wächst und die kräftigen Wurzeln schon bald den Topf ausfüllen, sollte die Pflanze anfangs jedes Jahr im Frühling umgetopft werden. Später genügt es, die Pflanze alle 2-3 Jahre in einen größeren Kübel zu verfrachten.
Der Avocadobaum sollte möglichst drinnen überwintert werden. Viel Licht und 10-15 Grad sind dafür ideal. Kurzzeitig steckt die robuste Pflanze aber auch niedrigere Temperaturen bis zu 3 Grad Celsius weg. Im Winter wird die Avocado übrigens nicht gedüngt.
Also ran an die Avocados und viel Freude beim Ziehen deines eigenen Avocadobaums!
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